Dienstag, 23. Dezember 2008



Besuch im Krankenhaus Diospi Suyana (Curahuasi/ Peru)
Juli 2008
Verena Wörner


Das Krankenhaus Diospi suyana (Quechua, auf deutsch:

„Wir vertrauen auf Gott“ ) liegt an einem sehr idyllischen Ort umgeben von 5000 Meter hohen Schneebergen nahe des Apurímactales. Letztes Jahr wurde es nach 10- jähriger Bau- und Planungsphase von deutschen Christen neu eröffnet. Es liegt etwa zwei Kilometer entfernt von dem kleinen Dorf Curahuasi direkt an der Panamerikana.

Die Landschaft auf der Fahrt dorthin ist atemberaubend und geht überwiegend an Feldern und weißen Bergspitzen vorbei bis man an kleinen Getränke- und Obstständen (übersät von 1000 Mücken) in Curahuasi aussteigt.

Während meiner letzten Reise in Peru wollte ich sehr gerne das Projekt, das letztes Jahr bei APECIA (http://www.apecia.de/) vorgestellt wurde, besuchen. Ich nahm von Cusco aus einen Collectivo zum Krankenhaus und hoffte an diesem Samstag Herrn Dr. John oder einen seiner Mitarbeiter, mit denen ich per email Kontakt aufgenommen hatte, anzutreffen.

An der Pforte wurde ich neugierig von den Wachmännern begrüßt und erklärte, dass ich eine Besucherin und Medizinstudentin aus Deutschland sei und gerne mit Dr. John sprechen würde.
Zum Glück traf ich Dr. John in seinem Verwaltungsbüro an, zu dem ich über einen langen Flur im Obergeschoss kam, dabei hatte ich die Möglichkeit in nicht besetzte Patientenzimmer zu lunsen mit schönen bunten Wandgemälden in hellen Räumen.
Dr. John empfing mich überrascht aber freundlich, er hatte erst zwei Tage später mit meinem Besuch gerechnet, erklärte mir dann einiges über die Struktur des Krankenhauses, seine neuesten Spendenerfolge die er von diversen Firmen erlangen konnte und trotz weiterer Termine am Nachmittag nahm er sich Zeit für mich und erklärte mir auch was bisher noch im Krankenhaus fehle.

Personal, vor allem Ärzte würden gebraucht werden, denn die Räumlichkeiten und viele Maschinen seien bereit Patienten aufzunehmen und zu untersuchen. Patienten gäbe es ebenfalls genug, wegen des Personalmangels könne die Behandlungskapazität allerdings noch lange nicht voll ausgeschöpft werden. Außerdem fehle bisher eine Blutbank, ohne deren Vorhandensein gewisse Eingriffe nicht durchgeführt werden können, da es zu gefährlich sei ohne Blut als Notfallreserve.

An dem Ankunftstag stand ein Großes Fest an, Martina, die Frau von Dr. John und Kinderärztin bei Diospi suyana hatte Geburtstag. Ich wurde nachdem ich mich kurz in meinem Zimmer ausruhen konnte von der ganzen Familie abgeholt.
Der Treffpunkt war ein Schwimmbecken im Tal von Curahuasi umgeben von Pferden, Kühen und vielen spielenden Kindern aus dem Dorf. Es kamen viele Familien und Alleinstehende, die an dem Projekt Diospi suyana mitarbeiten, der Pfarrer des Dorfes mit seiner Familie und der frühere Bürgermeister, wodurch ich gleich am ersten Tag viele neue Gesichter kennenlernte und einiges über die Zusammenarbeit im Projekt und über die Mitarbeiter und ihre Aufgaben kennenlernen konnte.

Das gesamte Gelände ist mit einem sehr hohen Zaun, Stacheldraht und Kameras abgesichert- Sicherheit wird sehr großgeschrieben. Der Gebäudekomplex des Krankenhauses ist enorm groß und versorgt Patienten aus dem nahe gelegenen Dorf Curahuasi aber auch Tausende in dem Gebiet lebende Quechua Indianern und Patienten aus Lima, Andahuaylas, Cusco und Abancay.

Montag bis Freitag verbrachte ich die Tage zusammen mit der Anästhesistin und begleitete sie zu ihrer Arbeit im Operationsbereich. Zudem hatte ich die Möglichkeit in den Praxisalltag hineinzuschnuppern und selbst Patienten zusammen mit den Ärzten zu untersuchen. Somit bekam ich in dieser Woche einen kleinen Einblick in die Organisation und die Arbeitsweise und konnte auch selbst ein bisschen mit anpacken. Die Ärzte sind überwiegend deutsch bis auf eine peruanische Zahnärztin und eine australische Internistin, die den Ultraschall bedient.

Viele Ärzte und anderes Personal waren ein halbes Jahr in Cusco oder Arequipa zur Sprachschule um Spanisch zu lernen bevor sie anfingen zu arbeiten- Quechua wird von den Pflegekräften gesprochen- ist also nicht unbedingt Grundvoraussetzung für die Mitarbeiter aber natürlich sehr Hilfreich um schnelleren Kontakt zu den haupsachlich Quchua sprechenden Patienten aufzubauen. Die Mitarbeiter bauen sich bevor sie in Curahuasi arbeiten einen Spenderkreis auf, der in der Zeit ihres Aufenthaltes den Mitarbeiter und seine Familie unterstützen soll. Ein Gehalt bekommen die Ärzte also nicht.
Die anderen Mitarbeiter, zum Beispiel die peruanischen Krankenschwestern und sonstiges Personal, werden zu landesüblichen Löhnern aus den Spendengeldern bezahlt. Deshalb blieben einige Mitarbeiter nur vorübergehend, weil ihnen nicht unbedingt die Missionsarbeit am Herzen lag sondern sie aus finanziellem Interesse, um ihre Familie besser zu ernähren, auf der Suche nach lukrativeren Jobs sind.


Nach einigen Gesprächen in den letzten Monaten scheint sich die Zusammenarbeit mit den einheimischen Beschäftigten im Gesundheitswesen positiv zu gestalten und gegenseitige Befürchtungen können durch Treffen und Vertrauensaufbau Beziehungen stärken und neue Bündnisse ermöglichen. Im Oktober gab es erfolgsversprechende Verhandlungen, bei denen auch über die Bereitstellung von Assistenzärzten und Personalkooperationen von Universitäten gesprochen wurde. Bisher findet für das Krankenpflegeinstitut des Dorfes eine Weiterbildung im Krankenhaus statt, bei der Schüler täglich zum Lernen ins Krankenhaus kommen dürfen. Nächstes Jahr kommen die ersten Studenten im praktischen Jahr der Medizin aus Deutschland.
Der Tagesablauf verläuft ähnlich wie in anderen peruanischen Krankenhäusern.
Morgens ab 8h werden die Patienten eingelassen und bekommen eine Wartenummer und zahlen 4 Soles für das Gespräch beim Arzt. Um 8.30h findet ein Gottesdienst für alle Mitarbeiter und Patienten statt. Ab 9h beginnt die Sprechstunde. Die Patienten stellen sich bei dem jeweiligen Arzt vor, der einen Behandlungsplan entwirft und Rezepte schreibt.
Danach geht es zur Apotheke oder zur Kasse falls weitere Behandlungen nötig sind. Wenn die Patienten sich die Behandlung nicht leisten können sprechen sie mit dem Sozialarbeiter, der ihnen die fehlenden Behandlungskosten mit Hilfe der Spendengelder aus der ganzen Welt erstatten kann.

Neben den medizinischen Einblicken besuchte ich das Amphitheater auf dem Gelände, das noch im Winterschlaf ruhte, nahm an Aerobic auf 2700m Höhe teil, das für Frauen angeboten wird, und durfte an Hauskreisen und einem Kinderclub teilnehmen, der von den Frauen, die bei Diospi suyana mitarbeiten organisiert wird. Es viel mir etwas schwer dieses kleine Stück Deutschperu zu verlassen. Der Umgang untereinander ist sehr nett und es war schön, wie ich als einfacher Besucher so freundlich aufgenommen wurde.
Insgesamt ist das Projekt sehr beeindruckend.

Ich empfehle jedem die Filmproduktion über Diospi Suyana anzusehen.
Es wurde und wird viel Liebe und Arbeit die sich lohnen in dieses Projekt gesteckt und es ist faszinierend durch welchen Einsatz und Durchhaltevermögen und Gottes Hilfe dieses Projekt verwirklich werden konnte.


Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die benötigten Menschen und Materialien noch ihren Weg zu Diospi suyana finden.
Praktikum im Hospital Goyeneche in Arequipa/ Peru
(Verena Wörner Oktober 2008)

Durch Internetrecherche auf der Suche nach einem Praktikumsplatz in einem landestypischen peruanischen Krankenhaus bin ich vor etwa einem Jahr zufällig auf die Emailadresse von Dr. Chirinos aus dem Hospital Goyeneche in Arequipa gestoßen.
Zwei Studenten haben mir ihn als sehr kooperativen und netten Arzt beschrieben, woraufhin ich nicht zögerte und ihm meinen Wunsch mitteilte in seinem Krankenhaus zwei Monate mitzuarbeiten um weitere Einblicke in das peruanische Alltagsleben und das Gesundheitssystem zu erlangen und meine Sprachkenntnisse aufzubessern.
Mein Interesse an seinem Beruf und der Kultur stimmten ihn dazu alle Hebel in Bewegung zu setzen und eine Zusage von seinem Chef zu erlangen.

Also stellte ich mich Anfang August bei ihm und seinen Kollegen aus der Inneren Medizin persönlich vor.
Das Hospital Goyeneche ist heutzutage das ärmste Krankenhaus der Stadt mit einer langen, traditionsreichen Geschichte. Bereits 1871 entstand die Idee vom Erzbischof José Sebastián de Goyeneche aus Lima dieses Krankenhaus in Arequipa zu errichten. Nach engagierter Organisation wurde1904 der erste Grundstein von dem Präsidenten José Pardo gelegt, im Februar des Jahres 1912 wurde die medizinische Tätigkeit in der Anlage aufgenommen. Es entstand eine Konstruktion aus Stationen, Operationssäalen, Wirtschaftsgebäuden, Kathedrale und- zu damaliger Zeit- über sechzig Gärten.
Voller Stolz berichtete man in den Medien von der Eröffnung des Krankenhauses wegen seines Komforts, seiner Schönheit im gotischen Baustil und Einzigartigkeit in Südamerika.

Leider ist von diesem Reichtum heute nichts mehr übrig.
Nur die alten Fassaden und Bilder und die kleinen Gartenanlagen in denen Palmen stehen, von der aus man den Vulkan Misti bewundern und Kolibris beobachten kann erinnern an die damalige Schönheit des Gebäudekomplexes.
Im Krankenhaus finden sich auf zwei langen Fluren Praxen verschiedenster Fachrichtungen, chirurgischer und medizinischer Fachbereiche. Als stationäre Bereiche finden sich die Innere Medizin, Kinderheilkunde, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Chirurgie, eine spezialchirurgische Station, Onkologie und Strahlentherapie mit Stationen zu je circa 30 Betten.


Zur Diagnostik und zu den Funktionsbereichen gehören unter anderem Radiologie und Computertomografie, Gastroskopie, Endoskopie, Spiroergometrie und einiges mehr.

Außerdem gibt es ein krankenhauseigenes Labor in denen die Grunddiagnostiken und die Bluttransfusionen organisiert werden. Alle weiteren Diagnostiken sind in umliegenden teureren privaten Laboren, Krankenhäusern oder Praxen zu verrichten.

Der Stationsalltag auf der Inneren Medizin ist stark von Schreibarbeit und Dokumentation der Patientengeschichten geprägt.
Die Studenten im Praktischen Jahr bekommen bis zu sechs Patienten zugeteilt für deren Untersuchung und Behandlung sie zuständig sind.
Vor der Visite untersuchte ich morgens zwischen 6 und 8 Uhr meine Patienten und dokumentierte, welche Behandlungen für den Tag anstehen, ob es neue Befunde oder Ergebnisse der Untersuchungen der letzten Tage gibt und welche Patienten entlassen werden können. Von 8 bis 9 Uhr finden Präsentationen, fachliche Weiterbildungen oder eine Röntgenbesprechung mit einem renommierten Radiologen statt.

Nach der Visite, in der die Konsile mit fachfremden Ärzten, Medikamentenumstellungen und Behandlungspläne mit dem zuständigen Arzt besprochen werden, müssen die Rezepte, Laboruntersuchungen und Zuweisungen für den heutigen Tag handschriftlich, je nach Versicherung in doppelter Ausführung, geschrieben und an den Patienten beziehungsweise seinen Familienangehörigen weitergegeben werden. Auch das Verfassen der Entlassbriefe war mit unendlicher Schreibarbeit auf einer alten Schreibmaschine verknüpft. Schwierig und viel Arbeit machen vor allem die unterschiedlichen Versicherungen, die oft von den Patienten direkt vor der stationären Aufnahme beantragt werden, was bedeutet Formulare auszufüllen und vor allem bei Entlassung alle Medikamente und gebrauchten Materialien aufzulisten, die von dem einen Patienten während seines Aufenthaltes benötigt wurden.
Dass die Untersuchungen oder Medikamente bezahlt werden können ist nicht immer selbstverständlich, auch wenn im Hospital Goyeneche mit drei Sozialhilfsarbeitern und der SIS (Seguro Integral de Salud) versucht wird allen Patienten zumindest eine Grundversorgung zu ermöglichen. Fest steht, dass wer trotz der angebotenen Hilfen keine Finanzierung leisten kann, leider auch nicht behandelt werden kann. Viele obdachlose, von ihren Familien verstossene, arbeitslose Personen warteten täglich hoffnungsverloren in ihren Betten und konnten- ob behandelt, geheilt oder auch nicht- erst entlassen werden, wenn jemand ihren Aufenthalt im Krankenhaus bezahlte.

Die Uhren ticken sehr langsam im Krankenhaus, bis alle Rezepte geschrieben, an verschiedenen Orten der Preis vermerkt und letztendlich an der Kasse bezahlt wurde um dann das Gekaufte abzuholen, mussten sich die Familienmitglieder der Patienten an vielen Menschenschlangen anstellen, warten und hoffen, dass die geforderte Untersuchung oder die Medikamente bezahlt werden konnten.

Um einen Arzttermin in einer der vielen Praxen zu bekommen musste man sehr früh aufstehen, schon ab vier oder fünf Uhr morgens vor dem Krankenhaus stehen um für sich selbst oder den Verwandten einen Termin für die gewünschte Untersuchung am gleichen Tag zu ziehen und zu zahlen. Kalender in denen Termine vorgemerkt werden gibt es so gut wie gar nicht.

Von 12 bis 13:30h gab es für medizinisches Personal kostenloses Mittagessen in der Kantine. Für die Nachtdienste bekam man Milch, eine Orange und eine kleine Kekspackung und es bestand die Möglichkeit in einem kleinen Raum mit zwei Hochbetten zu übernachten.

Ich wohnte in einem extra Zimmer bei einer peruanischen Familie etwa 20 Minuten im Combi vom Krankenhaus entfernt. Leider waren die Fahrgelegenheiten sowohl morgens als auch abends ziemlich überfüllt. Deshalb lernte ich auf der Suche nach alternativen Strecken das schöne Stadtzentrum acht Blöcke entfernt vom Hospital Goyeneche kennen und fand mein Lieblingsrestaurant, in dem es eine riesige Portion Palta Rellena zu einem angemessenen Preis gab. Ausserdem gab es in unmittelbarere Umgebung ein kleines Café mit Sandwichzubereitung und Marktstände, in denen ich mich mit Salchipapas ab und zu verwöhnte.

Nach meinen fünf Wochen auf der Männerstation mit gemischten sehr interessanten und abwechslungsreichen Krankheitsbildern konnte ich noch drei Wochen in der Notaufnahme des Krankenhauses mitarbeiten und Patienten aufnehmen, untersuchen und auf der Überwachungsstation behandeln, an Konsilen mit Fachspezialisten teilnehmen um einen eventuell anstehenden Krankenhausaufenthalt zu planen und zu organisieren. Durch die Vielfalt und die Masse unterschiedlichster Patienten habe ich einen sehr guten Einblick in die Arbeit in der Notaufnahme bekommen und wertvolle Erfahrungen sammeln können.

Eigentlich sollte ab Sommer 2008 schon die neue und moderne Notaufnahme eröffnet werden, die von der Strasse aus mit einer tollen Gartenanlage zu bewundern ist.
Leider war die Eröffnung trotz eines Brandes im September 2008 bei dem die Aufenthaltsräume und Betten der Studenten im Praktischen Jahr, die sich über der Notaufnahme befanden und völlig zerstört wurden, wegen fehlender Finanzierung und dadurch mangelnder Innenausstattung und Technik bisher nicht möglich.
Man wartet auf eine Geldspritze aus bisher noch ungeklärter Quelle um das neue Gebäude in Betrieb zu nehmen.

Statt der anstehenden Einweihung wurden Zimmer aus der im Krankenhaus enthaltenen Klinik zu den Praxen der Notaufnahme und ein Flur vor der chirurgischen Klinik zu dem Überwachungsbereich der Notaufnahme umfunktioniert. Nach einigen Tagen und einem neuen Anstrich konnte wenigstens der Funktionsbereich der Notaufnahme nach dem Brand wieder seinen Betrieb aufnehmen.

Bei fachlichen und sonstigen Fragen konnte ich mich an die Ärzte, Studenten oder das Personal des Krankenhauses richten, die mir meistens freundlich Auskunft gaben. Ich wurde sehr gut in den Krankenhausalltag integriert, musste allerdings auch sehr viel Eigeninitiative zeigen und sollte eigenständig Aufgaben übernehmen. Mir gefiel es, dass ich sehr viel Patientenkontakt hatte, musste deshalb aber leider auch unendlich viele Schreibaufgaben lösen. Meine Arbeitszeit war Montag bis Samstag von ca. 6:30h bis offiziell 16h, was aber nie so eingehalten werden konnte wegen der Formalitäten, die nachmittags noch auszufüllen und zu erledigen waren. Außerdem gab es zweimal wöchentlich Nachtdienst, was ein 36 Stunden Dienst ist- Wenn der Dienst auf einen Sonntag fiel: Sonntag morgens 7h bis Montag 16h- und kein Wochenende oder Ausgleichstag.

Während meines Aufenthaltes kam es zu einem landesweiten Ärztestreik der immer wieder Gruppen mit Kameras und Sprachaufzeichnungsgeräten zu Interviews in das Krankenhaus lockte. Die Arbeit wurde weiterhin von den Studenten im Praktischen Jahr verübt, wie auch vor dem Streik, auch die Ärzte waren zur Visite und bei Notfällen bis auf einige wenige schlechte Vorbilder rufbereit. Einzig gab es keine Besucherschlangen zur Terminvereinbarung an der Kasse, da die Arztpraxen geschlossen waren. In der letzten Streikwoche wurde durch eine krankenhausinterne Hilfsaktion eine kostenlose Behandlung in Zelten auf dem Krankenhausgelände bereitgestellt.

Zur Anerkennung meines Praktikums in Deutschland benötigte ich einen Universitätsstempel. Es gibt zwei Universitäten, von denen Studenten im praktischen Jahr an unterschiedliche Krankenhäuser in Arequipa verteilt werden. Glücklicherweise erklärte sich der Dekan der ersten Universität „Universidad Católica de Santa Maria“, eine private Universität, bei der ich nach einem Stempel für mein Praktikum am Hospital Goyeneche fragte, bereit mir kostenfrei eine Unterschrift zu geben und verwies mich gleichzeitig an das Büro für internationale Kontakte, das bereits mit weiteren Universitäten aus Lateinamerika, Nordamerika und Europa Abkommen zum Studentenaustausch besitzt und auch sehr stark an weiterer Zusammenarbeit mit meiner Heimatsuniversität der Johann Wolfgang von Goethe Universität in Frankfurt interessiert ist.

Zum krönenden Abschluss meiner Praktikumszeit wurde
ich zu einem internationalen Onkologiekongress eingeladen,
durfte den neusten Ansätzen der Forschung aus Peru
und der ganzen Welt lauschen und traditionelle Speisen
in einem der schönsten Hotels der Stadt genießen.
Bei weiteren Fragen zur Praktikumsorganisation, zu Unterkünften in Arequipa oder anderen Teilen Perus gebe ich gerne unter verena.woerner@apecia.de Auskunft