Samstag, 4. Juli 2009

Ein Tag in Segovia

Vom "Intercambiador Príncipe Pío" starten Direktbusse nach Segovia circa jede halbe Stunde. Die Hin- und Rückfahrt am gleichen Tag kosten insgesamt 13 €, Fahrkarten können vor Ort gekauft werden (am Wochenende lieber vorbuchen, da vieeeeele Touristen in Richtung Segovia fahren).

Auf der Fahrt von Madrid nach Castilla y León verwandelt sich die karge, trockene Landschaft in eine hügelige, spärlich mit sattgrünen Bäumen bewachsene Gegend.
Nach einer Stunde Fahrzeit kommt der Bus an der Station in Segovia an. Man kann sich sogleich auf die Entdeckungsreise Richtung Innenstadt begeben.
Das erste Bauwerk, das man zu sehen bekommt, wird von hunderten von Schwalben umkreist: Die im Inneren sehr dunkle und geheimnisvolle Kirche "San Millán". Von deren Kirchplatz aus kann man einen ersten Blick auf die Kathedrale von Segovia erhalten.

Nach einem kleinen Stadtbummel fällt der Blick am Ende der Straße auf das berühmteste Bauwerk der Stadt: Das romanische Aquädukt aus dem ersten Jahrhundert nach Christus, das aus den Bergen von Guadarrama seinen Ursprung nahm und eine Maximalhöhe von 28,10 Metern mißt. Die Wasserleitung reichte bis zum "Alcázar".

Nachdem diverse tolle Musikgruppen, mit kleine Menschenansammlungen um sich herumgeschaart, in den Straßen unterwegs waren und meinen Weg gekreuzt haben, kam ich an der nächsten großen Sehenswürdigkeit der Stadt an: Die Kathedrale "Catedral de Nuestra Señora de la Asunción y de San Frutos"- Schutzkirche der Stadt aus dem 16. Jahrhundert, die bis in die folgenden Jahrhunderte hinein erweitert und verschönert wurde. Neben vielen schönen Kapellen birgt sie einen romantischen Kreuzgang mit Gartenanlage. Eintritt insgesamt 3€.















Beim Umdrehen auf meinem Weg zum nächsten Höhepunkt schaute ich nochmal auf die Türme der Kathedrale, die ich heute nicht zum letzten Mal gesehen haben sollte.








Die persönliche Widmung auf einer Häuserfassade zeigt die Bewunderung eines Nordamerikaners für dieses Fleckchen Erde.

Bevor ich zusammen mit meinem "Audioguide das "Alcázar" betrat, sah ich mir auf einer schönen Karte die Regionen Spaniens an und träumte von weiteren Reisen...




Das Schloß stammt aus dem 11. bis 19. Jahrhundert und hat -wie viele wichtige Bauwerke- einen Brand überstehen und neu konstruiert werden müssen. Bei der Führung durch den alten und den neuen Teil des Schlosses kommt man an vielen schönen Gemälden, Gegenständen aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten und kuriosen Verzierungen vorbei, denen die einzelnen Zimmer ihre Namen verdanken.

So zum Beispiel der "Schnürensaal", an dessen Wand entlang sich ein goldenes Seil zieht, auf Anordnung Alfonso des X. angebracht, zum Zeichen der Sühne seines maßlosen Stolzes. Von dem Saal aus konnte der Herrscher in einer Zimmernische hinter einem Holzparavant der Messe in der nebenanliegenden Kapelle lauschen.

Der Galeerensaal wurde so benannt, da sein Dach die Form eines umgedrehten Schiffes aufweist.
Viele Decken, die damals aus Holz waren, sind heute Rekonstruktionen oder sogar von anderen Orten transferiert worden, da die Originale bei dem damaligen Brand im Jahre 1862 zerstört wurden.
Auch die Fenster sind besonders schön ausgearbeitet mit Bildern von ehemaligen Herrschern und geschichtlich wichtigen Szenen des Schlosses.



Im Schatzsaal habe ich tolle Entdeckungen gemacht :-)
Von einer Art Terrasse kann man auf die Burgtürme und einen schönen Sommergarten blicken. Zusätzlich sollte noch berichtet werden, dass die Burg zu unterschiedlichen Zwecken genutzt wurde. Im Mittelalter bevorzugte Residenz Kastillischer Könige, sechs Zyklen Staatsgefängnis nach der Verlegung des Staatshofes nach Madrid, ab 1762 unter König Carlos III."Real Collegio de Artilleria" Militärausbildungsplatz. Ab 1882, nach erlittenem Brand, Aufbau und Installation des Kriegsministeriums unter König Alfonso XIII. und Königin María Cristina. 1898 bis heute beherbergt es das militärische Generalarchiv. Seit 1951 bemüht man sich durch Gründung einer Stiftung um die Erhaltung des Gebäudes.

Bevor man auf den Turm steigt wird man auf die Eigenverantwortung hingewiesen, dass man die 152 Stufen nur in bester Gesundheit hochsteigen sollte. Der Aufstieg lohnt sich! Man erhält einen wunderschönen Blick auf die Umgebung und die Stadt. (Eintritt ermäßigt 5 €, Audioführer 3 €)

2 Kommentare:

  1. Hi, hier schreibt ein Spanier der in Deutschland studiert! :-) Wünsche dir noch viel Spaß in Spanien, Grüße aus Aachen!

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  2. In Segovia trainiert zur Zeit übrigens Atletico im Trainingslager :-(

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