Dienstag, 7. Juli 2009

Meine Reise nach "A Coruña" y "Gijón"

Nachdem ich nun mein Praktisches Jahr beendet habe und zu Beginn meiner Lernphase eine frische Brise genießen wollte, habe ich meinen Regenschirm eingepackt und mich auf den Weg nach "A Coruña" (= galizisch, La Coruña= kastillisch)/ Galizien begeben- bisher umschwärmt als kühle Gegend mit dem angeblich besten und frischsten Essen Spaniens.


Meine Zugfahrt, dieses Mal ein Nachtzug mit Bettchen ab dem Bahnhof "Madrid-Chamartin" nach "A Coruña", habe ich wieder im Internet gebucht- einfache Fahrt im Angebot 30 €, 8 Stunden Fahrzeit, knapp 600km von Madrid entfernt.






Nachdem mich morgens früh eine ältere Dame, die mir unbedingt günstig ein Zimmer vermieten wollte, am Bahnhof aufgegabelt hatte und ich somit gleich meinen Rucksack abstellen konnte, begab ich mich auf die Suche nach dem Strand, an dem ab 9h mein erstes Event geplant war.
Alles was ich auf dem Weg dorthin zu sehen bekam war der Hafen und eine recht industriell wirkende Stadt.



Der Strand war morgens noch sehr leer, da das Wetter nicht ganz so gut war. Die erfrischenden 18° C waren nach dem Brennofen Madrid eine wunderbare Abwechslung.


In A Coruña läuft man endlos an der Küste entlang, die Landschaft variiert von schönem Sandstrand, bis Felsküste und Wiesen.







Meine Reise stand unter dem Motto: „Chicas con Tablas“- Mädchen mit Surfbrettern, eine Aktion die von der Firma Ripcurl gesponsert wurde. Diese „Girls tour“ findet in diesem Jahr an 23 europäischen Stränden kostenlos statt, zwei davon habe ich besucht und am Surftraining und der Hula- Tanzschule teilgenommen. Die Einschreibung fand jeweils morgens ab neun Uhr statt, der Surfunterricht wurde von ortskundigen Surflehrern gehalten. Sehr viel Glück mit hohen Wellen hatten wir nicht aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht und das Paddeln üben ist auch nicht zu verachten. Spaßfaktor (***)










Ich habe mich hauptsächlich für die Küste und die frische Seebrise interessiert...und die Ausblicke auf die Segelbote genossen. Es gibt den Herkulesturm, einen alten Leuchtturm, über den viele tolle Legenden geschrieben stehen.














Von A Coruña aus fährt man übrigens etwa eine Stunde mit dem „RENFE Media Distancia“ nach Santiago de Compostela (Jakobsweg...) für circa 10 € Hin- und Rückfahrt.

Die Busreise nach Gijón war unheimlich angenehm, da ich einen Super+ Bus von ALSA genommen habe (40€), der so gut wie einem Flugzeug der „First- class“ entspricht…Ledersessel, Wifi, Essen und Trinken frei nach Wahl, große Beinfreiheit, Filmauswahl…fast hätte ich die tolle Landschaft verpasst, da ich auf der vierstündigen Reise kaum zum aus dem Fenster schauen kam.
Es ist unheimlich grün und hügelig auf der einen Seite der Fahrbahn und auf der anderen Seite kann man die Meeresküste und den Sonnenuntergang bewundern…*träum*.

Gijón war bis auf das letzte Hotelzimmer ausgebucht oder ich hätte einen unglaublichen Preis zahlen sollen. Was ich nämlich nicht wußte, dass neben meinem relativ unbekanntem Surffestival die „Semana Negra“ stattfand. In dieser „Schwarzen Woche“ werden die Krimiverfasser Spaniens eingeladen und reden über ihre neusten Werke. Zudem gibt es Bücherstände. Das war dann aber auch schon alles, was die Veranstaltung mit Büchern zu tun hatte. 95% der Veranstaltung drehen sich um Verkauf von Kunstprodukten aus Nord- und Zentralafrika, Südamerika, spanische Straßenkünstler, Essensbuden, Festzelte mit Cocktailbars und einen riesigen Jahrmarkt. Jedenfalls war die Hölle los und ich habe nach einem kilometerlangen Lauf doch noch eine günstige Familienpension gefunden, von der aus ich allerdings am nächsten Morgen 40 Minuten zum Hauptstrand von Gijón zu laufen hatte.

Gijón ist für Touristen sehr gut organisiert. Man kann sich mittlerweile unterschiedliche Audiotouren für vier Stunden ausleihen und mit den Geräten durch die Stadt laufen.
Es gibt einen Wellness- Komplex „Talasoponiente“, ein Aquarium, Wassersportmöglichkeiten je nach Jahreszeit, Museen, einen botanischen Garten und unterschiedliche Stadt- und Umgebungsstrände. Ich habe noch eine temporäre, kostenfreie Ausstellung über die Sprachentwicklung „El HABLA“ des Menschen besucht.

Kulturell kann man in der Küstenstadt alte Bauwerke und Ausstellungen über die industrielle Entwicklung besuchen.







Auf dem Weg dorthin sind mir unter anderem die vielen Lokale, in denen „Sidra“, spanischer Apfelwein, verkauft wird, aufgefallen.
Beim Servieren des Getränkes durch eingießen von hoch oben in ein breites Glas (besonders gute Aromaentfaltung), wird darauf geachtet, dass eine passende Menge, die in einem Schluck ausgetrunken werden kann, serviert wird.







Die Zubereitung meiner Lieblingsspeise "Pulpo" konnte ich auch beobachten...

















Auf dem Büchermarkt habe ich eine liebe Einheimische kennengelernt.











Die Rückfahrt nach Madrid im Normalbus mit ALSA kostet circa 35€- allerdings empfehle ich auch hier den Supra+ von ALSA für knapp 15 € mehr…war einfach ein tolles Erlebnis von A Coruña nach Gijón und ich haben den Luxus auf der Fahrt nach Madrid vermisst…

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