Freitag, 24. April 2009

Reunión Nacional de Residentes de Cirugía 2009

Abgesehen von den Hämorrhoiden durfte ich auch durch das Fenster der Arztpraxis den schönen Ausblick auf die schneebedeckten Gipfel genießen. Da das Wetter nun aber langsam besser wird schmilzt der Schnee sicher bald.

Am 23. und 24. April fand- in der Nähe des Fußballstadions von Real Madrid-
eine Versammlung mit Lehrveranstaltung für die Assistenzärzte
der Chirurgie im Hotel "Holiday Inn" statt, an der ich teilgenommen habe.
Neben den äußerst interessanten Fallpräsentationen mit Videovorführung gab es Donnerstagabend eine von einem Pharmaunternehmen gesponsorte kulinarische Führung in einem baskischen Restaurant.


Zuerst gab es vier Vorspeisen: "Cecina de León"- Schinken mit Mandeln (?) und Olivenöl, "Chorizo Criollo a la Brasa"- leckere gegrillte Wurst.


Außerdem gab es mit Speck ummantelte, knusprig gebackene Kartoffelkroketten
"Croquetas Paisanas con Ibérico".


Der Thunfischsalat mit Tomaten heißt hier "Ensalada de Tronco de Bonita con Tomate Natural y Cebolleta".




Dann konnte man die Hauptspeise wählen, da aber alle "Entrecot de Buey a la Parrilla" genommen haben und es sehr gut geschmeckt hat- weiß ich gar nicht was die Alternative zu meinem angebratenen Rindfleich in Salzkruste gewesen wäre. Zu dem Festmahl gab es Rioja und Agua.

Die "Tarta Pantxineta" war ein Stück Bienenstich mit Vanilleeis und Himbergelée. Danach gab es "Café con leche".



Und dann habe ich noch ein nettes Foto mit dem Schlüsseldienst gemacht :-)

Nur Arschlöcher diese Woche...















Kerrrlle, was eine Woche- so viele A....löcher wie nie gesehen....Fisteln, Hämorrhoiden, Anal- Fissuren... Langsam fängt es an mir zu gefallen!
Und dann durfte ich an einem Gummifaden ziehen in einer Fistel- echt toll :-)
Ich war die ganze Woche in der Sprechstunde der Allgemeinchirurgie.
War wirklich lustig, von 9- 16h! Am Montag geht es weiter, aber wahrscheinlich mit der Schilddrüse!
Ich bleibe in den Sprechstunden, das gefällt mir, durfte sogar mal selbst tasten ;-)
Ich weiß, meine Leidenschaft ist nur schwer zu teilen!
Hoffe euch Hämorrhoiden zu Hause geht es gut!
Nicht, dass ihr denkt, ich könnt euch mal am A.... lecken, gelle! Soweit isses doch noch nicht, deshalb habe ich gerade Schokopudding gegessen.- die Reste von gestern hingen noch in der Schüssel :-)
Hoffe es geht euch gut heute und die Sonne scheint bei euch auch so toll wie bei mir!

Montag, 20. April 2009

Consulta- Sprechstunde und das spanische Gesundheitssystem

Heute war ich mit einem sehr netten Arzt in der "Consulta", einer Art Sprechstunde. Da das Krankenhaus noch sehr neu ist läuft die Sprechstunde noch etwas ungeordnet hinsichtlich der betreuten Krankheitsbilder ab. Obwohl ich eigentlich in der Leber- Gallen- Bauchspeicheldrüsen- Sprechstunde eingeteilt war habe ich eigentlich nur Leistenhernien, Krampfadern, Fisteln und Nachbetreuungen von Darmkrebspatienten gesehen, was aber auch sehr interessant war. Die Sprechstunden sind Montag bis Freitag von 9- 13/15h (je nach Patientenaufkommen) und man kann es sich wie in einer Arztpraxis vorstellen.

Kurzfassung:
Das Gesundheitssystem in Spanien entscheidet sich von unserem System in Deutschland darin, dass es prinzipiell staatlich ( auf Basis der Steuergelder) finanziert wird. Die erste Anlaufstelle ist im Normalfall das dem jeweiligen Bezirk zugeteilte "Centro de Salud". Dort befindet sich der "Médico de Cabecera" (Hausarzt), der den Patienten zu dem jeweiligen Spezialisten überweist (man kann sich nicht wie in Deutschland gleich einem Spezialisten zuwenden, es sei denn man zahlt aus eigener Tasche). Diese Spezialisten befinden sich üblicherweise in dem jeweiligen Gesundheitszentrum oder einem Krankenhaus in den "Consultas". Ein anderer Weg führt über die Notaufnahme "Urgencias" direkt zu den Spezialisten im Krankenhaus. Dort werden Behandlungspläne ausgestellt, über Operationen oder Weiterbehandlung entschieden.

Von den Ärzten im Krankenhaus hörte ich auch auf Grund der Wirtschaftskrise von einem "Ärztemangel", was wohl eher an der Anstellung und den vertraglichen Regelungen des Staat als an der Zahl der auszubildenden und ausgebildeten Mediziner liegen mag.


Etwas ausführlichere Version (Rheinisches Ärzteblatt 8/2005, Julia Bathelt)

Nach jahrzehntelanger Diktatur trat 1978 in Spanien eine neue Verfassung in Kraft, die auf einer parlamentarischen Monarchie basiert und in der das
Recht aller Spanier auf Gesundheitsversorgung verankert wurde.
Seit der Konstituierung dieser Verfassung wurde das spanische Gesundheitssystem immer wieder bedeutenden Veränderungen unterzogen.
Zu den wichtigsten Umgestaltungen gehören die Transformation eines sozialen Sicherungssystems in ein Nationales Gesundheitssystem (1986) sowie die Dezentralisierung des Gesundheitssystems. Durch diesen Schritt wurde die Verantwortung von einer zentralen Verwaltung auf die 17 Regionen übertragen. Die Zuständigkeiten auf der zentralen und regionalen Ebene sind folgendermaßen verteilt:

Nationales Gesundheitsinstitut
Das Gesundheitsministerium ist verantwortlich für die Entwicklung der Gesundheitspolitik und koordiniert die öffentlichen Gesundheitsdienste. Ihm direkt unterstellt ist das Nationale Gesundheitsinstitut INSALUD. Zu den weiteren Aufgaben gehören die Regelung der ärztlichen
Weiterbildung (gemeinsam mit dem Bildungsministerium), die Arzneimittelpolitik und die Standardisierung von medizinischen Produkten. Das Ministerium für Arbeit und Soziales legt die Finanzstruktur des sozialen Sicherungssystems sowie den Katalog der Gesundheitsleistungen
fest. Die regionalen Regierungen haben die Planungshoheit inne und verfügen über die Kapazitäten, um ihre eigenen Gesundheitsdienste zu organisieren. Allerdings haben bislang lediglich sieben Regionen sämtliche Kompetenzen erhalten, in den anderen zehn Regionen verwaltet das INSALUD nach wie vor einen Großteil der Gesundheitsdienste. Die Lokalregierungen haben seit der Dezentralisierung an Bedeutung verloren, da die meisten Kompetenzen auf die Regionen übertragen wurden.
Finanzierung aus Steuermitteln
Das spanische Gesundheitswesen wird beinahe zu 100 Prozent aus Steuermitteln finanziert. Die Steuern werden überwiegend zentral erhoben, da die regionalen und lokalen Regierungen nur eine begrenzte fiskalische Autonomie besitzen.Der nicht einheitliche Dezentralisierungsprozess
hat den Weg für ein fragmentarisches Finanzierungssystem frei gemacht und dazu geführt, dass es signifikante Probleme bei der Kontrolle der Gesundheitsausgaben gibt. Allerdings liegt Spanien bei den Gesundheitsausgaben mit 7,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes
noch immer unter dem OECD-Durchschnitt [Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD, en.: Organisation for Economic Co-operation and Development)] von 8,4 Prozent (2001). Während der 90er Jahre hat es einen überdurchschnittlichen Ausgabenzuwachs bei den Arzneimitteln gegeben. Das spanische Gesundheitssystem kennt weder im ambulanten noch im stationären Bereich Selbstbeteiligungen – allerdings
nur, wenn die Arztbehandlung in einem öffentlichen Gesundheitszentrum oder im Rahmen der nationalen Gesundheitsorganisation stattfindet. Der Anteil an den Gesundheitsausgaben, den die Spanier aus der eigenen Tasche bezahlen, lag 2002 bei 16,9 Prozent.
Nahezu die gesamte spanische Bevölkerung (knapp 95 Prozent) wird durch das Nationale Gesundheitssystem versorgt. Lediglich Freiberufler und Selbstständige sind nicht durch den Nationalen Gesundheitsdienst abgesichert. Aus diesem Grund spielen Krankenversicherungen
in Spanien kaum eine Rolle. Nur etwa 10 Prozent sind freiwillig privat versichert. Zudem gibt es wenige staatlich geförderte Fonds exklusiv für Beamte und deren Angehörige, die frei zwischen
privater oder öffentlicher Vorsorge wählen können. Der erste Kontakt der Bevölkerung mit dem Gesundheitssystem findet beim Allgemeinarzt statt, der eine Lotsenfunktion innehat. Jeder
Spanier muss sich bei einem Arzt einschreiben, den er nur mit spezieller Begründung wechseln kann.Um kostenlos einen Facharzt oder ein Krankenhaus aufsuchen zu können, ist – mit Ausnahme von Notfällen – eine Überweisung durch den Hausarzt notwendig.

Gesundheitszentren
Die ambulante ärztliche Versorgung wird zum größten Teil in Gesundheitszentren
erbracht, in denen in der Regel Allgemein- und Fachärzte, Pflegekräfte und zum Teil auch Kinderärzte tätig sind. Die Größe dieser Zentren variiert stark: Das Einzugsgebiet kann von 5.000 bis zu 25.000 Personen reichen. Auch die fachärztliche Versorgung findet vielfach in den Gesundheitszentren statt. Daneben gibt es auch frei niedergelassene Spezialisten, die Verträge
mit dem Nationalen Gesundheitsinstitut abgeschlossen haben, sowie Fachärzte, die in den Klinikambulanzen tätig sind. Obwohl es nach wie vor an der Infrastruktur bei der Primärversorgung mangelt, steigt die Zufriedenheit der Spanier mit ihrem Gesundheitssystem – mit beträchtlichen Unterschieden zwischen den Regionen.
Etwa die Hälfte der Krankenhausbetten steht in eigenen Häusern des INSALUD, die andere Hälfte in Vertragskliniken. Für die Planung sind die Regionen verantwortlich. Sucht ein Patient eine Privatklinik oder einen Privatarzt auf, so muss er dies vollständig aus eigener
Tasche bezahlen. Einen Rückerstattungsanspruch gibt es nicht. Zu den größten Problemen des Krankenhaussektors gehören Koordinationsschwierigkeiten mit den ambulanten Gesundheitszentren, Wartelisten und Überbelegungen der Krankenzimmer.
Über 90 Prozent der spanischen Ärzte sind im staatlichen Gesundheitsdienst tätig. Die in den Gesundheitszentren beschäftigten Ärzte werden nach der Anzahl der eingeschriebenen Patienten bezahlt.Viele betreiben nebenbei noch eine Privatpraxis. Die Krankenhausärzte erhalten fixe Gehälter, die in Ambulanzen zum Teil durch Kopfpauschalen pro behandeltem
Patienten ergänzt werden.
Bezahlung nach Einzelleistungen
Frei niedergelassene Vertragsärzte werden nach Einzelleistungen bezahlt. Nur 60 Prozent der spanischen Ärzte haben feste und unkündbare Arbeitsverträge. Die anderen 40 Prozent haben Zeitverträge abgeschlossen, die zwischen einem Tag und einigen Monaten variieren können.
Ärzte, die in Gesundheitszentren arbeiten, haben offiziell eine 37-Stunden-Woche, die Realität sieht oft jedoch ganz anders aus: Die Zeit, die pro Patient veranschlagt ist, reicht häufig nicht aus, und Hausbesuche nehmen viel Zeit in Anspruch. Hinzu kommt, dass die Gesundheitsbehörden oftmals keine Vertretungskräfte einsetzen, wenn Ärzte durch Urlaub oder Krankheit ausfallen. Dies führt zu Überstunden und wirkt sich negativ auf die Betreuung der Patienten aus. Die Berufsaussichten,Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen sehen für junge Ärzte derzeit nicht gerade rosig aus: Die Arztdichte liegt mit 300 Einwohnern pro
Arzt relativ hoch. Zudem werden regelmäßig mehr Ärzte ausgebildet als benötigt. 2001 beendeten 15 Prozent mehr Ärzte ihre klinische Ausbildung als gebraucht wurden.Viele jüngere Mediziner verlassen deshalb Spanien und gehen in Länder wie Portugal, England oder die
Schweiz, in denen ein höherer Bedarf an Ärzten besteht.
Weitere Informationen im Internet:
http://www.msc.es/ (Gesundheitsministerium),
http://www.cgcom.org/ (Ärzteorganisation)

Sonntag, 19. April 2009

Naschkatze

SÜßIGKEITEEEEEEEN!!!
In der berühmten Chocolateria "San Gines" wird oft in den frühen Morgenstunden in Madrid das Frühstück eingenommen: Chocolate con Churros oder Porras- mmmmhhhmmmm :-)



Und für Naschkatzen gibts auch in den Nachmittagsstunden an jeder Ecke etwas...







Guten Appetit-
!Buen provecho!

Samstag, 18. April 2009

Mehr zum Thema Organspende...

Während man sich in Deutschland vor seinem Tod mit Hilfe des Organspendeausweises für oder gegen eine Spende nach dem festgestellten Hirntod ausspricht, beziehungsweise Angehörige nach dem vermutlichen Willen des Verstorbenen entscheiden ("erweiterte Zustimmungsregelung") gilt in Spanien die Regelung des "Widerspruches". Danach ist laut Gesetz jeder potentiell Organspender ( auch wenn eher das System des "erweiterten Widerspruchs" zur Anwendung kommt, das heißt, dass auch Familienangehörige nach dem Tod des potentiellen Spenders einer Organentnahme widersprechen können bzw. zustimmen.).

(Links zur Organspende in Dt. z.B.:

1. http://de.wikipedia.org/wiki/Organspende
2. http://de.wikipedia.org/wiki/Transplantationsgesetz_(Deutschland)
3. http://www.eurotransplant.nl/)

Auf den Seiten von Wikipedia finden sich zusätzlich noch sehr nütliche Links zu den Seiten der Bundesärztekammer (um eventuelle Zweifel zur Hirntodfeststellung zu mindern. Das ist wirklich eine komplizierte Angelegenheit, die zu gewissenhaftem Arbeiten und Dokumentation verpflichtet und nicht leichtsinnig betrieben wird, da es in Deutschland alles sehr gut dokumentiert und belegt werden muß. Deshalb sollte niemand denken, dass ihm bei der ersten Gelegenheit die Organe entnommen werden und er "einfach so sterben gelassen wird", wenn er einen Organspendeausweis besitzt. In Deutschland und (bisher auch) in Spanien habe ich es bisher immer erlebt, wenn ein Arzt an der Behandlung eines Patienten beteiligt und anwesend war (Notaufnahme, im OP) dann wurde immer alles erdenklich Mögliche getan, egal ob jung, alt, krank, "gesund", damit der Patient überlebt und bisher wurde ich nie Zeuge eines "herzlosen" Arztes, der einen Patienten nur als "Organbank" gesehen hat, der schnell sterben gelassen wird. Es fällt sehr schwer einen Patienten zu verlieren, denn man hat die Verantwortung für sein Leben und kann sie auch nicht einfach so von sich schieben.)

Also, keine Angst, sondern "nur MUT!" zum Organspendeausweis!

Aus Wikipedia über die Organspende in Deutschland nach dem Tod:

"In Deutschland können Verstorbenen Organe zur Transplantation entnommen werden, wenn der Hirntod sicher nachgewiesen ist und eine Zustimmung vorliegt.

In Deutschland gilt die erweiterte Zustimmungslösung, das heißt man kann die Zustimmung zur Organspende zu Lebzeiten zum Beispiel in einem Organspendeausweis dokumentieren. Liegt bei einem Verstorbenen keine dokumentierte Entscheidung zur Organspende vor, so müssen die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen entscheiden.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist die bundesweite Koordinierungsstelle für die Organspende nach dem Tod. Die DSO organisiert alle Schritte des Organspendeprozesses einschließlich des Transports der Organe zu den Empfängern. Dazu sind bundesweit fast 70 Koordinatoren der DSO im Einsatz. Sie unterstützen das Personal in den Krankenhäusern im Ablauf der Organspende.

Liegt eine Einwilligung zur Organentnahme vor, so schickt der Koordinator vor Ort Blutproben des Verstorbenen zur Laboruntersuchung. Die Blutgruppe und Gewebemerkmale werden bestimmt. Beides sind wichtige Daten für die Vermittlung der entnommenen Organe. Außerdem wird geklärt, ob bei dem Verstorbenen Infektionen oder Tumorerkrankungen vorliegen, die den Organempfänger gefährden könnten.

Die ermittelten Werte gehen an die Vermittlungsstelle "Eurotransplant". Ein spezielles Computerprogramm gleicht hier die Daten der Spenderorgane mit allen Empfängern auf der Warteliste ab. Die Vermittlung der Organe erfolgt nach rein medizinischen Gesichtspunkten.

Sobald feststeht, wohin die entnommenen Organe gehen, organisiert der Koordinator in Absprache mit dem Krankenhaus und den entsprechenden Transplantationszentren die Organentnahme. Er sorgt für den Transport der Entnahmeteams und der entnommenen Organe. Der Verstorbene kann anschließend bestattet werden. Die Angehörigen erfahren nicht, wer die gespendeten Organe erhalten hat. Sie können sich aber über den Koordinator erkundigen, wie es den Transplantierten geht."

Ganz so einfach funktioniert es trotz der bestehenden Koordination aber nicht.
Nicht umsonst ist die Spenderate in Deutschland im Vergleich zu seinen Nachbarländern wesentlich niedriger.

Dazu in der Stellungnahme des Nationalen Ethikrates 2007 zu den möglichen Gründen:

...Zwar gibt es in der Bevölkerung durchaus Vorbehalte gegen
eine Organspende. Manche Menschen legen Wert darauf, dass
ihr Körper unversehrt bestattet wird, und manche möchten
ihren Angehörigen nicht zumuten, dass die Phase des Abschiednehmens
und der Trauer durch die Prozeduren der Organentnahme
belastet wird. Auch wird das Hirntodkriterium nicht
von allen akzeptiert, und es gibt Misstrauen, dass für Patienten
vielleicht nicht das medizinisch Mögliche getan werden könnte,
wenn sie als Organspender in Betracht kommen. Diese Vorbehalte
sind ernst zu nehmen und zu respektieren, und sie werden
sich auch durch Aufklärungskampagnen oder die Erhöhung
der Transparenz der Transplantationsmedizin nicht vollständig
ausräumen lassen. Aber sie führen nur bei etwa 20 Prozent der
Bevölkerung dazu, dass sie erklären, selbst nicht Organspender
sein zu wollen.
Dagegen befürworten mehr als 80 Prozent der
Menschen in Deutschland die Organspende im Allgemeinen
und zwei Drittel erklären sich grundsätzlich bereit, selbst Organspender
zu sein; etwa zehn Prozent sind jeweils unentschieden.

... Nach einer Forsa-Erhebung von 1999 lag sie bei Befragten, die sich nach
eigenem Bekunden intensiv mit dem Thema Organspende befasst
hatten, bei 78 Prozent, während sie bei denjenigen, die sich
gar nicht mit dem Thema beschäftigt hatten, nur bei 44 Prozent lag.
...
Die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der Transplantationsmedizin
und der Organspende ist daher nicht der entscheidende Grund dafür,
dass es in Deutschland weniger postmortale Organspenden gibt
als in europäischen Nachbarländern.

Für die Erklärung des Organmangels in Deutschland
wird man vor allem zwei Gründe in Betracht ziehenmüssen:

Zum einen gibt es organisatorische Defizite und Fehlsteuerungen im
Gesundheitssystem, die zu Problemen bei der Erkennung und
Meldung möglicher Spender in den Krankenhäusern führen
(Ausbildung des Personals hinsichtlich Gespräche mit Angehörigen (Kurze Zeitspanne zwischen Tod und Organspende und emotional schwierige Situation für Angehörige, falls sich Spender nicht vor seinem Tod bereiterklärte), Vorbereitung der Organspende, Kostendeckung, Hirntodfeststellung, Tages-/ Nachtzeitbereitschaft, da Organspenden meißtens nachts-> Personalmangel und Versorgung am nächsten Tag schwer regelbar);

zum anderen begrenzt die rechtliche Regelung in Deutschland
den Kreis möglicher Organspender stärker als in anderen
Ländern, indem sie eine Entnahme von Organen nur mit ausdrücklich
erklärter Zustimmung des Spenders oder seiner Angehörigen
zulässt (Spendebereitschaft? Belastung der Angehörigen, falls Verstorbener hinsichtlich Organspende keinen Willen geäußert hat.).

Ein Indiz für den Einfluss rechtlicher Zulassungsregeln
ist der Umstand, dass es in den Ländern, in denen
eine postmortale Organentnahme bereits zulässig ist,wenn der
Verstorbene beziehungsweise seine Angehörigen ihr nicht widersprochen
haben (Widerspruchsregelung), im Durchschnitt
mehr Organspenden
gibt als in Ländern, in denen – wie in
Deutschland – die Zustimmungsregelung gilt.
So werden zum Beispiel in Belgien und Österreich deutlich über 20 postmortale
Organspenden pro eine Million Einwohner erreicht, in Spanien
sogar über 30,während die Spenderate in Deutschland bei
etwa 15 stagniert
. An diesem Befund kommt man auch nicht
mit dem Hinweis vorbei, dass es in Deutschland starke regionale
Schwankungen gibt und in einigen Bundesländern unter
der Geltung der Zustimmungsregelung deutlich höhere Organspenderaten
erzielt wurden, in Mecklenburg-Vorpommern sogar
mehrfach in der Größenordnung der Werte für Spanien.

In den Ländern, in denen eineWiderspruchsregelung gilt, gibt
es ebenfalls regionale Schwankungen, aber umeinen insgesamt
höheren Mittelwert als bei uns. Angesichts dessen erscheint es
angezeigt, die in Deutschland geltende gesetzliche Regelung zu
überdenken. Im Folgenden sollen Alternativen einer ethischen
Bewertung unterzogen und auf ihre rechtliche Zulässigkeit hin überprüft werden
.


Bei Anregungen oder Fragen sind Kommentare herzlich willkommen!

Fotoshooting im Kaufhaus& neue Lieblingsmusik















Das doppelte Lottchen- was auch sonst kann man an einem mehr oder weniger verregnetem Tag machen als in überteuerten Kleiderläden Modenschau und Fotoshooting mit Selbstauslöser?
:-) Ich habe es jedenfalls genossen.

Außerdem habe ich das Musik- und Technikgeschäft FNAC kennengelernt, mich mit der spanischen Musikszene vertraut gemacht und mich mit alter und neuer Lieblingsmusik eingedeckt.

Empfehlen kann ich das Album von
"Ojos de Brujo"- "Aocaná"- Tolle Popstücke, die Texte sind auf Spanisch und Englisch im Booklet.
"Malú"- "Vive"- mal romantisch, mal etwas schneller- tolle Stimme!!
Und "Buika"- "New Afro Spanish Generation"- Klänge aus aller Welt neu zusammengemischt- GÄNSEHAUT und chillig entspannend...
"AMARAL" lohnt sich sowieso immer...einfach gut verständliche spanische Texte...jetzt macht mir das Regenwetter nichts mehr aus :-)

Mittwoch, 15. April 2009

Kunstwerke zum Träumen

Retiro, Palacio Real& Entspannung pur

Vom Bahnhof in Majadahonda fahren die Cercanías/ Nahverkehrszüge direkt nach "Principe Pío", einem typischen Umsteigebahnhof zur Metro. Außerdem liegt die Haltestelle nahe an einigen Sehenswürdigkeiten.


Erstes Ziel ist der "Templo de Debod", der 1972 von der ägyptischen Regierung gespendet wurde (Zur Anerkennung der Hilfeleistung beim Wiederaufbau von Abu Simbel während des Baus des Assuanstaudamms in den Sechzigerjahren am westlichen Nilufer). Der Tempel ist 2200 Jahre alt, von einem Wassergraben umgeben und befindet sich an der Südseite des Parque del Oeste. Man hat einen schönen Ausblick auf die "Casa de Campo" (eine riesige Grünfläche und Ausflugsziel) und den "Palacio Real".



Nach ca. 20 Minuten Fußweg kommt man in dem "Jardín de Sabatini" an.
Von diesem romantischen Park kann man tolle Bilder mit Blick auf den Königspalast schießen.











In der Nähe der "Plaza España" überkreuzt man die "Plaza de Oriente", kann den Brunnen und westgotische Königsstatuen und die Rundumsicht auf die schönen alten restaurierten Häuser geniessen.

Seitlich des Palastes steht die "Kathedrale la Almueda" mit ihren aufwendig bearbeiteten Reliefstahltüren.












Vorbei an tollen Gebäuden und an Souvinierläden macht man einen Spaziergang zur "Plaza Major" lässt sich mit Tapas in vielen kleinen Bars verwöhnen(hier "Pulpo a la Gallega"/ "Museo de Jamón").




Für ein entspanntes Vormittagsprogramm wird in "Medina Mayrit" gesorgt, einer andalusischen Wellnessoase mit Kerzenschein.Drei unterschiedlich temperierte Becken und Dampfbad laden bei geheimnissvoller Musik zum Entspannen ein. Lautes Sprechen ist untersagt. Im Anschluss wartet eine 15 minütige Streichelmassage auf den Besucher. Nach einem kurzen Spaziergang an der frischen Luft findet man sich zum andalusischen 2- Gänge Menü+Getränk+ Kaffee oder Tee ein.







Von dort aus lohnt es sich über die "Plaza de Santa Ana" und durch die "Calle de las Huertas" bis zum "botanischen Garten" und in den "Parque del Retiro" zu laufen.











Erholen kann man sich auf den vielen begehbaren Wiesen und den kleinen Cafes, wo ich das Getränk "Horchata" zur Abkühlung empfehlen kann(http://de.wikipedia.org/wiki/Horchata).

Oder man macht einen schönen Ruderausflug (45 Min 5€) auf dem See im Parque.


Und es gibt hier tolle Torten in der Innenstadt…mmmhhhhmmmm

Clowns und schlaue Sprüche